Mittwoch, 19. März 2014

Endometriose? Endo was? Endo wie?



Was ist das? Aus meiner Erfahrung der Vergangenheit, komme ich zu dem Entschluss, wir „zäumen das Pferd von hinten auf“! Die Diagnose dieser gutartigen, jedoch weltweit 176 Millionen Frauen betreffenden Erkrankung ist weder in der Öffentlichkeit noch bei Ärzten bekannt.

Vielleicht sollte ich einfach gezielt die Hauptsymptome dieser Erkrankung zuerst beschreiben?

Haben Sie Schmerzen während der Periode? Oder davor? Oder Dauerschmerz im Unterleib?
Sind sie schon mehrmals beim Frauenarzt gewesen deshalb? Und er meinte, das sei normal?
Wurde Ihnen gesagt, Schmerzen während der Menstruation sei normal?

Müssen Sie wegen dieser Schmerzen zu Medikamenten greifen und wirken diese nicht ausreichend um es zu ermöglichen, z.B. arbeiten zu gehen? Oder zur Schule?

Liegen Sie wegen der Periode 1-2 Tage im Bett und können sich vor Schmerzen nicht bewegen?

Können Sie an ihrem normalen Alltag nicht teilnehmen, sagen Sie Veranstaltungen und Feiern ab, weil Sie nicht in der Lage sind an diesen teilzunehmen, da der Schmerz Sie zwingt sich hinzulegen, eine Wärmflasche auf den Bauch zu legen und starke Schmerzmittel (entweder aus der Apotheke oder vom Arzt verordnet, wie z.B. Ibuprofen 600 und/oder Paracetamol, Buscopan gegen Krämpfe) nehmen müssen?

Waren Sie mehrmals beim Arzt um abzuklären, warum Sie Schmerzen beim Wasserlassen hatten und er konnte keine Blasenentzündung diagnostizieren, bzw. immer wieder eine besteht? Der aufgesuchte Urologe allerdings Ihnen auch nicht weiterhelfen kann?

Haben Sie Schwierigkeiten nach dem Essen, einen aufgeblähten Bauch und Schmerzen beim Stuhlgang? Womöglich mit Blut im Stuhl? Der Facharzt bei Ihnen eine Darmspiegelung vielleicht sogar schon eine Darmspiegelung veranlasst hat und nichts wurde gefunden?

Waren Sie notfallmäßig in einem Krankenhaus wegen unklarer Unterbauchschmerzen und es wurde Ihnen gesagt: Es sei normal, wenn es etwas weh tun würde während der Regel? Und keine Hilfe erhalten haben? Es sei kein Blinddarm oder Darmerkrankung und man soll sich einfach nicht so anstellen?

Haben oder hatten Sie jemals Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs? Entweder während oder sogar danach? So dass Sie, sich mit der Zeit zurückziehen und Intimität nicht mehr zulassen? Aus Angst, es könnte wieder so schmerzhaft werden?

Reden wir doch wirklich mal ganz offen über diese Symptome!


Wenn Frauen das lesen würden, bin ich mir sicher, so manche würde sich hier wieder finden oder? Was ist das eigentlich, was mich jahrelang quält und doch von keinem Arzt erklärt werden kann?

Genau, dann sollten Sie sich überlegen, ob es evtl. eine Erkrankung namens Endometriose sein könnte!
Dies sind die häufigsten Beschwerden, die diese Krankheit verursacht und doch wissen die wenigsten Ärzte, darüber Bescheid.

Leider kann man Endometriose nicht in den gängigen Untersuchungsmethoden erfassen und sie lässt sich schlecht diagnostizieren mittels Ultraschall oder anderen bildgebenden Verfahren! Das verlängert die Diagnosestellung um derzeit ca. 10 Jahre in Deutschland. Nur eine sogenannte Laparoskopie (chirurgischer Eingriff auch Bauchspiegelung genannt) kann derzeit eine Endometriose erkennen!

Das heißt für Betroffene, 10 Jahre Schmerzen, das muss man sich erst mal auf der Zunge zergehen lassen. Selbstzweifel entstehen, ob man normal sei und diese Angst wird durch Aussagen von Ärzten meistens noch ggeschürt! Denn wenn man nichts erkennen kann, dann muss es ein psychisches Problem sein. Dadurch schließt sich ein Teufelskreis aus dem viele Frauen sind nicht mehr trauen, herauszutreten und um eine Heilung zu erfahren: Aber irgendetwas stimmt wirklich nicht mit mir, bitte helfen sie mir, geben Sie mir Medikamente, die mir diese fürchterlichen Schmerzen nehmen können! Das wird wohl keine Frau tun und sich weiterhin fragen, was ist eigentlich mit mir los? Sie leiden im Stillen und reden nicht mehr darüber!

Womöglich besteht auch eine ungewollte Kinderlosigkeit, die sich nicht erklären lässt.
Dies führt dann teilweise zu einer Kinderwunschklinik und evtl. zu einer Bauchspiegelung, bei der dann die Diagnose Endometriose gestellt wird!

Endometriose ist eine komplett unterschätzte Erkrankung, kann nicht in einen Rahmen passen, da die Symptome so vielen anderen Erkrankungen ähneln!

Ganz klar ist aber, dass Frauen an dem Hauptsymptom Nr. 1 leiden: Schmerzen!

Bei dem Gedanken, dass mindestens 1 von 10 Frauen betroffen ist -ja auch hier in Deutschland- und immer noch diese alten Mythen in den Köpfen bestehen, frage ich mich wirklich was hier falsch läuft..

Ich für meinen Teil, bin der Meinung, wir müssen unbedingt erst mal das Wort: Endometriose erklären um Frauen überhaupt anzusprechen! Also erst die Symptome beschreiben, evtl.  bereits in Schulklassen vorstellen und auch in den Medien verbreiten, aber nicht mit dem Wort: Endometriose sondern eben umgedreht..gezielt fragen, ob jemand genau diese Schmerzen kennt?

Wie können sich Frauen/Mädchen über diese Krankheit informieren, wenn sie nicht wissen, was es ist?

Sobald Frauen die Diagnose erhalten, lesen sie auch Beiträge darüber, aber eben nur dann!
Ich glaube ich werde das „Pferd“ einfach mal andersrum aufzäumen, in der Hoffnung mehr Mädchen/Frauen aufklären und informieren zu können, ich denke, man könnte sehr viel Leid ersparen!

EndoKat

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