Mittwoch, 2. April 2014

Medien und Endometriose, das funktioniert noch nicht wirklich?

Guten Morgen ihr Lieben!

Gestern abend sah ich mir (ausnahmsweise) mal eine Sendung auf RTLII an, was ich für gewöhnlich nie mache, da ich diese Klatsch- und Quatschsender nie ansehe, da mich das Leben von irgendwelchen möchte gern Promis überhaupt nicht interessiert. Gestern wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass in der Serie:
"PRAXIS EXTREM Teenager Sprechstunde" ein Teil der Sendung sich der Endometriose widmet!

Nun was soll ich sagen? Ich war stinksauer, dass man einer jungen Frau, die bereits die Diagnose erhielt in einer Operation, völlig unzureichende und falsche Informationen darüber bekam...

Das Szenario: Die junge Frau kommt zu Frau Dr. Pia Baust, ihres Zeichens Gynäkologin die in dieser Serie die Frauenärztin ist. Die Betroffene erzählt davon, dass sie während einer Operation 2008 Endometriose diagnostiziert bekam und sie war total verunsichert, was das eigentlich für sie heißt, was Endo ist usw. Sie kam dann eben in diese Sprechstunde um sich aufklären zu lassen. Die Frauenärztin fragte nach, ob sie denn seit dieser OP noch Beschwerden habe? Und ja, diese Frau hat noch Beschwerden, dies wurde total vernachlässigt und war überhaupt nicht Thema im Gespräch. Sie habe noch Darmprobleme! Das ist ein ganz wichtiger Hinweis dafür, dass die junge Frau evtl. noch Endometriose hat bzw. der Darm betroffen sein kann! Dies wurde überhaupt nicht erklärt, oder besprochen! Die Frauenärztin untersuchte darauf hin die Frau und sah am Ultraschall, dass bei ihr alles in Ordnung sei! Sie erklärte ihr anhand eines Bildes, wo sich die Endometriose wohl befand und erklärte ihr, sie bekäme jetzt eine Pille und alles ist gut, damit ist die Endometriose im Griff und alles wird gut!

SO EIN QUATSCH!

Hier sind uns (meinen Freundinnen aus Facebook-Gruppen) gleich die typischen Probleme aufgefallen und aufgestoßen:

Wir Endometriosebetroffenen (alte Hasen sozusagen) wussten gleich, dass die Aussagen der Ärztin, komplett falsch waren: 

Hier mal eine Auflistung der falschen Infos:
- Endometriose ist Gebärmutterschleimhaut, die sich außerhalb der Gebärmutter aufhält...naja, so langsam sollten alle Ärzte wissen, dass es sich hierbei um ÄHNLICHE Zellverbände handelt, die der Gebärmutterschleimhaut ähnlich sehen!
- Ultraschall zeigt, dass bei ihr alles in Ordnung ist! Endometriose (außer sie stellt sich durch sogenannte Schokozysten, also Zysten die blutgefüllt sind, an den Eierstöcken dar) sieht man im Ultraschall nicht! Auch sollte immer eine vaginale und rektale Tastuntersuchung stattfinden!
- Die Pille heilt Endometriose! Das ist die größte Unverschämtheit, die ich jemals gehört habe. Endometriose ist zum derzeitigen Stand der Forschung nicht heilbar! Man kann durch verschiedene hormonellen Therapien versuchen die Endometriose zu behandeln, meistens um neue Bildung von Herden zu vermeiden, oder um Schmerzen zu lindern! Es gibt sehr viele Frauen, bei denen das auch erfolgreich hilft, aber eben die Krankheit nicht verschwinden lässt, das ist ein immenser Unterschied!
- bei ihr ist alles in Ordnung! 
Das war die schlimmste Aussage, die diese Ärztin hätte machen können! Die Patientin hat weiterhin Schmerzen und wird wohl jetzt nie erfahren, was sie quält! Darmbeschwerden und Probleme sind nicht einfach wegzudenken und ich wünsche der jungen Frau, dass sie bald auf ein Endometriosezentrum aufmerksam gemacht wird, wo man ihr mit Rat und Tat zur Seite steht, denn anscheinend hatte sie bis dato sehr wenig Glück mit den richtigen Ansprechpartnern!

Für die Zukunft wünsche ich mir, dass zwar weiterhin Aufklärung über diese Erkrankung stattfindet, aber dann auch informativ und vor allen Dingen auch wissenschaftlich, medizinisch fundierte Aussagen kommen! Ich hätte es wesentlich besser gefunden, wenn die Ärztin gesagt hätte:
Endometriose ist noch nicht ausreichend bekannt, welche Ursachen es hierfür gibt sind noch nicht geklärt! Da ich aber keine Spezialistin bin würde ich vorschlagen, Sie stellen sich einer zertifizierten Klinik vor, die Spezialisten werden Sie aufklären und untersuchen, damit eine entsprechende Therapie eingeleitet werden kann! Das wäre mal eine Antwort gewesen..und zugeben, dass man nicht gut ausgebildet wurde um dieses schwere Thema ordentlich beantworten zu können! Das wird aber wohl ein Traum bleiben! Wir kennen diese Falschaussagen zur Genüge und sind stets bemüht, dies zu ändern!
Ich hoffe, wir können das in der Zukunft noch positiv beeinflussen und ich wünsche der jungen Dame alles Glück der Erde, dass sie auf einen "richtigen Arzt" trifft, der ihr helfen kann....

Einen schönen Tag euch Allen...
EndoKat


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