Sonntag, 28. September 2014

Es ist und bleibt eine Herausforderung und Gradwanderung

Hallo ihr Lieben,

es ist und bleibt eine Gradwanderung-an Endometriose erkrankt zu sein! Ich schreibe heute einfach mal meine Gedanken auf, genau in der Reihenfolge, wie sich auftauchen:

 Aufklärung betreiben zu wollen-helfen zu wollen-sich nicht in den Vordergrund zu stellen-seine Aufgaben im Privatleben nicht zu vernachlässigen-ein glückliches, erfülltes Leben führen zu wollen-gerecht zu bleiben-eigene Bedürfnisse nicht in den Hintergrund zu stellen-nicht sich zu verlieren in der Krankheit-psychisch stabil zu bleiben-Schmerzen und die Krankheit akzeptieren zu können-Freunde und Familie nicht zu vernachlässigen-Spaß im Leben haben-Geduld-neue Frauen in den Gruppen aufklären zu wollen-Anteilnahme an deren Geschichten nehmen können-ohne selbst daran kaputt zu gehen-mehr tun zu wollen, als man schafft-eine Selbsthilfegruppe gründen?-schaffe ich das alles?-den Weg bereiten für den Endomarch 2015-Initiative ergreifen-auf der Couch liegen bleiben und sich erholen-Wochenende für sich verplanen-aufsaugen lassen von negativen Kommentaren-sich über positive Kommentare freuen-neues erlernen in den Gruppen-Hilfe finden-neue Freundschaften schließen-Verständnis-Ablehnung-Konkurrenz-Gemeinschaft-Einsamkeit-Trauer-Wut-Schmerz-Übelkeit-Kraftlos-plötzliches Auftreten von neuen Schmerzen-schon wieder krank sein-nicht arbeiten können-Fragen beantworten-Versuch sich zu rechtfertigen-Erklärungen, Erklärungen-schlechtes Gewissen-Weinen-Lachen-Freude empfinden-Natur-Sonne genießen-sich gut fühlen und Bäume ausreisen wollen-erneutes Auftreten der Krankheit?-Ärzte aufsuchen-Wege und Mittel finden-Schmerzmittel vertragen-Hormontherapien?-Achtlosigkeit-Sinnlosigkeit-erneute Operation?-Mitgefühl-Angst, unendliche Angst vor dem was noch kommt-Erleichterung an einem guten Tag-Herzlosigkeit-Mobbing-Unverständnis-Gefahr-Arbeitsplatzverlust-Geldmangel-Zeitmangel-Ernährung-Bauchschmerzen-Fantasie-Träume-Glauben-Feigheit-Arroganz-Mittelmäßigkeit-Begnügen mit einfachen Dingen-Musik-Kunst-Freunde treffen-Essen gehen-Kino-Tablettenkonsum-Kaffee-Freiheit-Urlaub-Partnerschaft-unerfüllte Beziehung-alleine-weiter kämpfen-wieder aufklären und reden-Schamgefühl-möchte nicht mehr kämpfen müssen-normales Leben-chronisch-Wünsche-überleben-Möglichkeiten-sich nicht selbst verlieren-Genuss-Bewusstsein-Ich-Endometriose-eine unendliche Geschichte.

Wie ihr seht, ist es nicht immer einfach, seine Gedanken und sein Leben mit dieser Krankheit unter einen Hut zu bringen. Erst dieses Wochenende habe ich wieder erfahren, wie schnell es von "normales Leben" in Sekunden zu einem Albtraum werden kann.

Man möchte aufklären, Öffentlichkeitsarbeit leisten, es vermeiden, dass andere Frauen diesen Weg gehen müssen! Aber man muss auch auf sich selbst achten. Es ist schwierig, sich nicht selbst zu verlieren. Wir haben Frauen in unseren Gruppen, die man Tag und Nacht anrufen könnte, mit denen man reden kann, wenn es einem nicht gut geht..oder Informationen braucht. Aber auch diese starken Frauen müssen ab und zu an sich denken und legen eine Pause ein. Indem sie einfach mal nicht erreichbar sind oder wie Andere auch, ihrem Alltag nachgehen.
Ich finde das richtig und sogar extrem wichtig...wir dürfen uns nicht in der Krankheit verlieren. Es ist eine Gradwanderung es allen Recht zu machen! Das wird wohl niemand schaffen. Ich möchte nicht, dass meine Krankheit mich ausmacht...aber ich bin zur Erkenntnis gekommen, mein Weg ist: darüber reden ist hilfreicher als es zu verdrängen! Auch sich zu engagieren und etwas gegen diese alten Mythen und Ansichten zu unternehmen, erscheint mir hilfreich im Kampf mit meiner eigenen Krankheit. Trotzdem muss ich mich auch ab und zu zurückhalten und versuchen mein Leben zu leben, oder mal einfach alle viere von mir strecken und absolut nichts über Endometriose lesen/hören oder sprechen! Diese Krankheit wird mich schon wieder daran erinnern, dass ich sie nicht vergesse! ...wie eben diesen Freitag als sie mit voller Wucht wieder zurück kam...aber eben dann, ist es wichtig Menschen im Umfeld zu haben, die das auch verstehen können! Dass man nicht sprechen kann vor Schmerzen, dass es einem schlecht geht! Und wenn man sagt, dass man Schmerzen hat, dann ist es einfach so..dann ist es wieder gut zu wissen, es gibt Frauen, die genau so empfinden und die einfach sagen: Ich weiß wie sich das anfühlt...es ist ein Geben und Nehmen! Ich bin dankbar dafür und muss mich manchmal ausbremsen, damit ich nicht selbst auf der Strecke bleibe...ihr seht ja oben, was so alles in meinem Kopf rumfliegt..
Es geht mir heute besser..bin zwar total erschöpft und man fühlt sich, als hätte einen ein LKW überfahren und um es wirklich richtig zu machen, nochmal zurück und nochmal drüber..aber ist definitiv nicht mehr so schmerzhaft! Das ist ein guter Tag...es ist Sonntag...ich kann mich heute erholen und morgen fröhlich wieder in den Tag starten..mein Leben führen..hoffentlich!

Lasst es Euch gut gehen!
Eure EndoKat

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