Montag, 12. Mai 2014

Alter Mythos


Hallo ihr Lieben,

und wieder einmal bin ich überrascht, wo und wann ich auf Endometriose zu sprechen komme!

Mittler weilen ist anscheinend Endometriose doch öfter im Gespräch als angenommen! Seltsam, wie es manchmal abläuft..man geht einkaufen und hört von Bekannten oder Freunden, die Schmerzen haben und die einfach nicht erklärbar sind, nicht arbeiten konnten, weil sie bettlägrig waren und der Frauenarzt/Hausarzt meint, es wäre NORMAL dass Frauen bei der Periode Schmerzen hätten...aber das wäre kein Grund zur Sorge, da man das gut mit ein paar Medikamenten hinkriegt! Also wird Buscopan verordnet, Ibuprofen und fertig! Das ist die Realität!

Die meisten Ärzte sind der Meinung, eine Frau zu sein beinhaltet auch Schmerzen, und zwar solch starke Schmerzen, dass man nicht in der Lage ist, ein normales Leben führen zu können??? Dieser Jahrhunderte alte Mythos muss endlich aus den Köpfen verschwinden! Es ist nicht normal, dass Frauen Schmerzen bis zur Ohnmacht erdulden müssen, es ist eben nicht in Ordnung wenn man nicht schwanger wird, obwohl sämtliche organische Ursachen anscheinend ausgeschlossen sind!

Wie wäre es denn, wenn unsere Ärzte, egal ob Hausarzt, Frauenarzt, Orthopäden, Internisten bis hin zu den Urologen so gut ausgebildet wären, dass sie bei den inzwischen doch bekannten Symptomen gleich mal darauf schließen würden, es könnte sich um Endometriose handeln?

Aber diese alte Einstellung, dass es NORMAL sei, besteht auch in den Köpfen der meisten Frauen! Oftmals wurde mir in meinem Leben gesagt von anderen Frauen, auch sie haben ihre Tage und stellen sich nicht so an! Sie waren der Meinung ein bisschen Schmerz gehört dazu! Kann sein, dass ein "bisschen" Schmerz dazu gehört...nur leider kenne ich dieses Gefühl gar nicht...ich hatte nie nur ein "bisschen" Schmerzen..ich hatte Schwierigkeiten überhaupt aufzustehen, zur Toilette zu gehen, dort weinend eine lange Zeit zu verbringen, mit massiven Schmerzen, die mich schon beim Wasserlassen ohnmächtig werden ließen.

Es ist ein Unterschied an Endometriose erkrankt zu sein oder nicht! Es ist nicht NORMAL nicht funktionieren zu können, einen normalen Tagesablauf gab es nicht. Zeitweise halfen diverse Schmerzmittel um zu funktionieren. Meistens nimmt der Bedarf der Schmerzmittel aber im Laufe der Zeit so dermaßen zu, dass man nicht mehr über ein "bisschen" Schmerzen reden kann. Das sollte jedem, auch den Ärzten zu denken geben! Patientinnen die immer und immer wieder sich vorstellen, um Schmerzmittel zu erhalten, immer stärkere, immer häufiger und öfter...haben vielleicht wirklich eine Erkrankung, die sie dazu zwingt, weil ohne Medikamente können sie nicht leben! Spätestens, aber wirklich spätestens dann, sollte die Diagnose Endometriose abgeklärt werden, denn das kann der Grund der Schmerzen sein!

Aussagen wie, "beiß' die Zähne zusammen", sind keine gute Empfehlung! Denke die meisten Zahnärzte von Endometriose-Patientinnen können uns bestätigen, dass wir genau dies jahrelang getan haben!

Warum ist es eigentlich so problematisch, die Frauen ernst zu nehmen und zu diagnostizieren?

Es ist diese Einstellung, dass Frauen leiden müssen, das liegt in der Natur der Frau!
Ich sage definitiv NEIN dazu...genau das Gegenteil ist der Fall...Schmerz als Hauptsymptom einer Erkrankung, sollte immer ein Warnzeichen sein!!!
Schmerz ist ein Alarmsignal..aber wenigstens das sollten die Ärzte wissen!


Ich werde weiter daran arbeiten, schreiben und reden, immer und überall...egal wo...dass es eben nicht NORMAL ist und dass Frauen ein Recht darauf haben, gut und ordentlich behandelt zu werden!
Keine Frau sollte jahrelang Schmerzen erdulden müssen..auch kein Mädchen...denn auch dass ist ein alter Mythos, junge Frauen könnten keine Endometriose haben..ach herrje..es gibt noch viel Arbeit und ein riesen Bedarf an Aufklärung..in der Bevölkerung und unter den Medizinern..

Euch einen schmerzfreien, schönen Montag!

EndoKat

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