Donnerstag, 1. Mai 2014

Was ist normal, was nicht?



Hallo meine Lieben,

heute fiel mir wieder auf, dass in vielen Endometriose-Foren Fragen gestellt werden, die mich verwundern!

Verwunderlich, warum? Weil ich davon ausgehe, dass Frauen ihren Körper kennen und wissen, was es bedeutet eine Frau zu sein? Normale Funktion der Eierstöcke z.B., oder die Menstruation, Schwangerschaften etc., die eigentlich nichts mit Endometriose zu tun haben. Es herrscht oftmals Unwissenheit über die "natürlichen" Mechanismen des Körpers, die normalen Funktionen einer Frau eben.  Um eine Erkrankung wie Endometriose verstehen zu können (ob als Betroffene oder auch nicht daran erkrankte Frau) muss man glaube ich erstmal seinen eigenen Körper kennen und verstehen oder? 

Bis jetzt ging ich immer davon aus, dass jede Frau genau Bescheid weiß, was da so in ihrem Unterleib innerhalb eines Monats oder Zyklus passiert? Aber genau daran scheitert es denke ich heute sehr häufig.
Wir reden und schreiben viel über unsere Erkrankung Endometriose und geben Tipps und Hilfe für verschiedene Probleme, aber weiß die Person überhaupt, wie es sich normalerweise verhält? Sind manche Fragen nicht auch Fragen, die junge Frauen/Mädchen auch haben, die nicht erkrankt sind? 
Ich finde schon und es erstaunt mich immer wieder, wie wenig man teilweise selbst über den eigenen Körper weiß. Natürlich hatte man irgendwann mal Biologie in der Schule, vielleicht auch eine Unterhaltung mit der besten Freundin, der Mutter oder sogar mit dem Frauenarzt, am besten natürlich beim allerersten Besuch. Aber haben die überhaupt Zeit mit einem zu reden? Aufzuklären? Ich weiß nicht, ob einfach oftmals vorausgesetzt wird, dass alle Frauen sich auskennen NUR weil man eine Frau ist? Ich hoffe ihr versteht was ich damit sagen will? 

Ich stelle jetzt mal ein paar Fragen, von denen ich immer dachte, jede Frau kann sie auf Anhieb beantworten: 1. Was nennt man die weiblichen Geschlechtsorgane?
2. Was passiert beim Eisprung?
3. Warum blutet man einmal im Monat? 
4. Wie lange dauert ein Zyklus? 
5. Was ist eine Antibaby-Pille?
6. Wann kann ich schwanger werden?

Schwere Fragen? Keine Sorgen, hier folgen die Antworten  :)


(Auszug aus dem Internet: www.Netdoktor.de) 

Die weiblichen Geschlechtsorgane

Die inneren Geschlechtsorgane der Frau bestehen aus jeweils zwei Eierstöcken und Eileitern, der Gebärmutter (Uterus), Gebärmutterhals (Cervix)  und der Scheide (Vagina). Die Eierstöcke (Ovarien) haben die Aufgabe, reife, befruchtungsfähige Eizellen heranzubilden. Wenn der Eierstock durch Hormone (follikelstimulierendes und luteinisierendes Hormon, FSH und LH) stimuliert wird, reift das Ei heran. Etwa in der Zyklusmitte löst sich die reife Eizelle vom Eierstock (Ovulation oder Eisprung) und wird vom Eileiter (Tube) aufgefangen.
Das Ei wandert schließlich durch den Eileiter zur Gebärmutter (Uterus). Die Gebärmutterschleimhaut ist durch die Einwirkung der genannten Hormone und Progesteron (Gelbkörperhormon) auf die Aufnahme des Eis vorbereitet. Progesteron wird kurz nach dem Eisprung ausgeschüttet. Wird das Ei befruchtet, setzt es sich in der Gebärmutterschleimhaut fest.
Findet keine Befruchtung statt, kommt es zu einer verminderten Abgabe des Progesterons, wodurch die Gebärmutterschleimhaut abgebaut wird und Reste in der Regelblutung (Menstruation) abgestoßen werden.
Bei jeder Monatsblutung verliert eine Frau rund 150 Milliliter Blut. Der gesamte Zyklus dauert etwa 28 Tage. Sofern die Frau nicht schwanger ist, beginnt er wieder von vorne. Als Zyklus wird die Zeit zwischen dem ersten Tag der Regelblutung und dem letzten Tag vor der nächsten Regelblutung gezählt. Zykluslängen von 25 bis 35 Tagen gelten als normal.
Das ist nur ein kleiner Teil dessen, was in uns passiert und was man vielleicht wissen sollte um den Körper zu verstehen. Gerade dann, sobald es eben nicht mehr "normal" verläuft, also bei Erkrankungen der Geschlechtsorgane. Insbesondere bei Endometriose, damit man die Therapien leichter verstehen kann, weshalb es z.B. verschiedene Pillen mit unterschiedlichen Hormonen gibt, wie sie wirken, wie sie helfen können oder wann eben nicht. Warum werde ich nicht schwanger, liegt es an den Hormonen, an den Organen etc. Es gibt tausend Fragen zu dem Thema Endometriose...aber generell sollte man die Funktion und die normale Abläufen seines Körpers verstehen können um eine Krankheit verstehen zu können.
Ich möchte hier nicht mit erhobenem Zeigefinger stehen und kritisieren oder ermahnen, aber ich denke es ist auch Zeit, ein offenes Wort zu sprechen und nicht jede junge Frau/Mädchen hat leider die Chance, ihren Körper zu verstehen, da es eben an Aufklärung mangelt. Jede Frau, die die Krankheit diagnostiziert bekommt, steht vor erstmals vor einem Berg voller Fragen, wird auch damit meistens alleine gelassen und die Worte: nehmen sie die Pille oder werden Sie schwanger, sind definitiv nicht sehr hilfreich und in keinster Weise angemessen, die fehlende Aufklärung und Besprechung der Diagnose will ich nicht mal hier diskutieren! Es ist Aufgabe der Frauenarztpraxen dies zu tun, soviel dazu! Ich wünschte mir Sprechstunden für Endometriosepatientinnen in der jeder gynäkologischen Praxis, mehr Informationsveranstaltungen, beginnend immer mit der normalen Funktion und auf deutsch ohne medizinisches Latein.  
Vielleicht sollten wir öfter mal einfach von vorne anfangen, generell die Anatomie kennen und öfter veranschaulichen. Es ist schwer Endometriose zu diagnostizieren, die alten Hasen unter uns wissen das! Mediziner haben oftmals schon große Schwierigkeiten bei Frauen eine Blinddarmentzündung zu diagnostizieren, aufgrund der Verhältnisse im Unterleib/Bauch. Wenn man genau weiß, wo sich was befindet ist man schon einen Schritt voraus und kann bei Beschwerden dem Frauenarzt besser erklären, was einen beschäftigt, was einem weh tut.  Was ist normal? Und was eben nicht...
Ich wünsche euch einen, nicht so verregneten 1. Mai...
wenigstens bleibt Zeit zum Schreiben :) Alles Liebe! 
EndoKat

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